+++Bad Frankenhausen wird beim 31. Knopfmacher-Pokal starker wie undankbarer Vierter. Bundesligaspieler Thomas Zacher verletzte sich am Handgelenk und musste ins Krankenhaus+++
Seine Rückkehr in die Heimat hat sich Thomas Zacher sicher etwas anders vorgestellt. Etwa alle zwei Monate kommt der gebürtige Bad Frankenhäuser zurück in die Kurstadt. Am vergangenen Samstag in rein sportlicher Mission. Beim 31. Knopfmacher-Pokalturnier gastierte der 28-Jährige mit seinem Verein MTV Vorsfelde, im Stadion „An der Wipper".
Während sich sein Team ein packendes Finale mit der SG Salz-Burg 2 um den Gesamtsieg lieferte, war Zacher längst zum Zuschauen verdammt.
Mit bandagiertem Handgelenk saß der Steuerfachwirt am Rand und ließ sich lächelnd eine Bratwurst schmecken. „Es ist nichts schlimmes passiert. Das ist mir ja eher peinlich", gibt Zacher zu.
Beim Spiel seiner Vorsfelder gegen Delitzsch prellte sich der Faustballer bei einem Überschlag die Hand. Auf Wunsch von Ehefrau Stefanie sollte sich ein Arzt im Krankenhaus das lädierte Körperteil ansehen. Doch der gab Entwarnung.
„Wenn meine Frau mich nicht gebeten hätte, wäre ich auch gar nicht erst dort hin gegangen. Die denken jetzt alle ich bin eine Memme", scherzte der liebevoll umsorgte Ehemann. „Dabei ärgert mich doch selbst am meisten, nur noch zuschauen zu können" ,schob er nach.
Zuvor hatte Zacher, der erst kürzlich mit Vorsfelde in die Faustball-Bundesliga aufgestiegen ist, beim Turnier abwechselnd für die Niedersachsen und seinen Heimatverein VSG 70 Bad Frankenhausen gespielt. Bei den entscheidenden Platzierungspartien konnte er dann nicht mehr mitwirken, fieberte von außen aber umso stärker dem Entscheidungs-Krimi entgegen. Die Vorsfelder Vorjahressieger und die SG Salz-Burg waren nicht nur punkt-sondern auch ballgleich. Im packenden rein niedersächsischen Finale behielt die Salz-Burger Zweite mit 11:7 die Oberhand.
Das Team von Dauergast Lok Rangsdorf, beim 31. Turnier bereits ununterbrochen zum 30. mal dabei, belegte Rang drei. Der in der Bezirksliga Thüringen angesiedelte Gastgeber VSG 70 Bad Frankenhausen holte mit seiner ersten Mannschaft ungeschlagen einen starken vierten Platz. „Wir sind sicherlich ein bisschen enttäuscht, nicht in die Finalrunde der besten Drei gekommen zu sein, aber bei dem Niveau können wir uns über Platz vier freuen" ,befand Frankenhausens Faustball-Chef Klaus-Dieter Mendler. Die Kurstädter Zweite kam auf einen tollen sechsten Platz.
„Zu Spitzenzeiten sind hier 16 Mannschaften erschienen. Da sind die diesmal gekommenen 14 Vereine für uns richtig toll" ,freute sich Mendler.
Zum ersten Mal konnte er ein Team aus Rochlitz in der Kurstadt begrüßen. Die Sachsen hatten mit dem anstrengenden Turnier, das immerhin das größte offene Mitteldeutschlands ist, aber mächtig zu kämpfen. Manch einer der Faustballer sehnte da schon vor den Platzierungsspielen die Dusche herbei.
Doch in der familiären und lockeren Atmosphäre rafften sich selbst die niedergeschlagensten Sportler noch einmal auf.
„Das Umfeld ist eben unser großes Plus. Unsere Frankenhäuser Frauen sind während des Turniers mit den Rangsdorfer Damen zur Himmelsscheibe nach Nebra gefahren. Das gibt es sicher nicht überall" ,bemerkte Mendler.
Auch die von ihm verteilten Gastgeschenke sind wohl nicht die gängige Praxis, kommen aber eben gut an.
Deshalb hofft Mendler auch, den einen oder anderen Faustballer für seine Sektion zu gewinnen. „Dabei ist das Alter fast egal. Wir trainieren immer freitags 18.30 Uhr in der Zweifelderhalle. Interessierte sollen einfach mal vorbeischauen. Die Regeln des Faustballs erklären wir ihnen dann schon", fügte Mendler schmunzelnd hinzu.
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