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„Einer allein ist Nichts"

+++Interview der Woche: Klaus Mendler von der VSG 70 Bad Frankenhausen zur Landesmeisterschaft im Faustball+++

 

Er ist, was die Sportart Faustball angeht, in Bad Frankenhausen nicht wegzudenken. Immer bescheiden, immer im Hintergrund, immer die Fäden ziehend, immer dabei und immer gut drauf. Klaus Mendler von der VSG 70 ist die tragende Säule in Bad Frankenhausen. Kurz vor der anstehenden Landesmeisterschaft im Faustball, bei der sich die Frauen der VSG qualifiziert haben, haben wir mit ihm gesprochen.

 

TA: Herr Mendler, sie sind am Wochenende bei der Ehrenamtsgala in Bad Frankenhausen ausgezeichnet worden für ihre Leistungen bei der VSG. Was war das für ein Gefühl?

Mendler: Es hat mich sehr gefreut. Damit habe ich nicht gerechnet. Die anderen hätten es natürlich auch verdient. Es war meine erste Ehrung.

TA: Wie kam es zu dieser Ehrung?

Ich habe natürlich im Nachhinein etwas recherchiert und bin fündig geworden. Ich bin von der Abteilung Faustball vorgeschlagen worden und im Stadtratsbeschluss wurde dann entschieden. Ich möchte aber nochmals betonen, dass es mir nicht um mich geht, sondern immer um uns als Abteilung. Einer allein ist nichts. Wir stehen gerade im Umbruch und da ist jeder Einzelne sehr wichtig.

TA: Nun stehen die Landesmeisterschaften im Faustball auf dem Programm. Wie kam es dazu, dass die VSG den Zuschlag bekommen hat?

Wir haben uns im vergangenen Jahr beim Verband beworben. Und im Oktober kam der Zuschlag. Da waren wir zunächst sehr überrascht, positiv überrascht. Sofort nach der Bekanntgabe haben sich alle voll reingekniet und mit den Vorbereitungen begonnen. Solch ein Turnier ausrichten zu dürfen ist für uns eine Würdigung der Arbeit im Verein. darauf sind wir sehr stolz und freuen uns sehr, Ausrichter sein zu dürfen.

TA: Sind denn auch die Frankenhäuser Männer oder Frauen vertreten?

Die Männer nicht. Spielerisch sind sie da noch nicht auf dem höchsten Niveau, aber auf einem guten Weg dorthin. Aber unsere Frauen haben sich zur großen Freude aller qualifiziert.

TA: Wann und wie haben sich die Frauen qualifiziert?

Das war Ende Januar. Damals spielten die Mädels in Neuhaus am Rennweg gegen Zeulenroda und Seebergen. Und die vier Spiele wurden alle gewonnen. Damit stand die Qualifikation fest. Da war die Freude bei allen riesengroß, denn damit haben wir nicht gerechnet.

TA: Warum nicht?

Nach der Feldsaison haben uns zwei wichtige Spielerinnen verlassen. Eine ist nach Nordhausen die andere nach Augsburg. Wie sich dann aber die restlichen sechs Frauen durchgebissen haben, ist aller Ehren wert.

TA: Wer ist denn noch dabei bei den Frauen und zählen die VSG-Damen zu den Favoriten?

Zu den Favoritinnen zählen sie nicht unbedingt. Aber die Saison hat schon gezeigt, dass jeder jeden schlagen kann. An einem guten Tag können unsere Frauen auch beispielsweise Titelverteidiger Kurtschau besiegen. Es ist alles möglich, das macht es so unberechenbar und spannend. Neben Kurtschau sind noch Seebergen und Bachfeld am Start. 

TA: Was ist das Ziel der Frauen bei dieser Landesmeisterschaft?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Sie sind auf jeden Fall sehr optimistisch. Ein direktes Ziel werden sie sich nicht gesetzt haben. Es kommt darauf an, in der eigenen Halle nicht zu aufgeregt zu sein und sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Kurtschau kommt mit einem Fanbus und 40 Anhängern, so etwas müssen die Frauen ausblenden. Ich möchte auch gar keinen Druck aufbauen, sie sollen ihr Spiel machen und dann sehen wir wie es ausgegangen ist.

TA: Ist neben den Spielen der Männer am Sonntagvormittag und der Frauen am Nachmittag etwas anderes geplant?

Aber gewiss. In liebevoller Kleinstarbeit wurden Schilder kreiert, damit alle Mannschaften beim Einlaufen entsprechend gewürdigt werden. Der Bürgermeister von Bad Frankenhausen Matthias Strejc und die Fliederkönigin Hannah die Erste werden uns besuchen. Und dann gibt es noch die ein oder andere Überraschung.

TA: Wie lief die Vorbereitung? Gab es irgendwelche Probleme?

Nein, ganz und gar nicht. Wir haben soviel Unterstützung erfahren, sei es von der Stadt, vom Kurverein oder diversen Sponsoren. Es hat alles bestens funktioniert, was uns sehr stolz macht und ich mich im Namen aller auch herzlich bedanken möchte.

TA: Herr Mendler, sie sind nun 66 Jahre. Wie lange wollen sie noch machen?

(lacht) Eigentlich wollte ich schon lange aufhören, aber irgendwie geht das nicht. So langsam aber sicher ist ein Ende in Sicht. Die anderen im Verein übernehmen mehr und mehr Aufgaben, was gut ist und so der Schnitt nicht zu gravierend ist. Was mir besonders wichtig ist, dass wir stetig weiter wachsen wollen. Neue Mitglieder sind immer wieder gern gesehen.

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